Start Reisen Dartmoor, ein mystischer Ort und ideal zum Wandern.

Dartmoor, ein mystischer Ort und ideal zum Wandern.

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Ausblicke im Dartmoor
Dartmoor
Dartmoor – im Herbst ein farbiger Traum

Geprägt von offenen Mooren, tiefen Flusstälern, bemoosten Bäumen, gigantischen Granitfelsen, wilden Ponys  und vorzeitlichen Siedlungsresten ist Dartmoor mit Sicherheit die größte offene und wildeste Landschaft Südenglands. Ein faszinierender Flecken zum Austoben beim Mountain Biken, Reiten, ein einzigartiger Ort, wenn ihr Ruhe finden wollt. Dartmoor ist ideal zum Wandern. Beim Wandern einen ganzen Tag lang keiner Menschenseele zu begegnen, ist eher der Normalfall. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass alleine zu wandern nicht ratsam ist. Dartmoor profitiert unmittelbar von der Wärme des Golfstroms. Im Herbst ist es ein Muss für mich, dort wandern zu gehen. Wenn Ende Oktober in Deutschland bereits 5°C angesagt sind, wandere ich dort bei angenehmen 15-19°C.

Moor Felsen Ponys
Dartmoor Ponys

Karte und Kompass sind ein Muss.

Wer in Dartmoor wandern will, darf eine Detailkarte und einen Kompass nicht vergessen. Google Maps nutzt euch kaum etwas, denn Handykontakt ist hier sehr selten und höchstens mit viel Glück, wenn ihr auf eines der Tors hochklettert. Es gibt meist keine gekennzeichneten Pfade, wie man sie von anderen Wandergebieten kennt. Vielmehr geht es querfeldein, über Wiesen, durch Sümpfe, über Trockenmauern, durch Schaf- oder Kuhherden, quer durch Bauernhöfe. Man watet auch schon mal durch Flüsse oder freut sich, wenn  Stepstones einen hinüberleiten. Aber Vorsicht: Wer schon einmal wie ich in voller Montur bis zum Hals in 10°C kaltem Flusswasser getrieben ist, weiß, dass auch Stepstones ihre Tücken haben. Das Schöne ist: Ihr könnt kreuz und quer laufen, wo immer ihr wollt, denn es gibt im Dartmoor 400 Meilen Wegefreiheit über privates Land.

Manchmal wird die Landschaft vom Nebel verschluckt.

Moor Nebel Kreuz
Spätestens im Nebel kommen Kompass und Karte zum Einsatz, hier bei Two Bridges/Dartmoor

So wild wie die Landschaft ist, so unberechenbar ist das Wetter. Meist pfeift euch ein strammer Wind um die Ohren und das Wetter kann sehr schnell wechseln. Erst ziehen schwarze Regenwolken tief über euch hinweg, dann peitschen dir Schauer ins Gesicht. Der Himmel reißt auf und die Sonne strahlt die Hügel mit ihren Tors an, auf dass urplötzlich die ganze Landschaft vom Nebel verschluckt wird. Spätestens jetzt ist euer Kompass gefragt, denn Sonne und Himmelsrichtung könnt ihr ab jetzt nicht mehr ausmachen. Entweder ihr richtet euch jetzt streng nach dem Kompass oder ihr hangelt euch an einem Fluss entlang, weil ihr wisst, dass er euch wieder aus dem Moor heraus führt. Kein Wunder, dass sich im und um das Dartmoor stets Mythen und Legenden rankten. Der plötzlich auftauchende undurchdringbare Nebel, der das Moor verschlingt, die tiefen Sümpfe und die zerklüfteten Tors: Hier haben Landschaft und Wetter schon immer die Fantasie der Bewohner Dartmoors beflügelt. Mein Bericht über die Gothic Week in Tavistock oder die überlieferte Geschichte Weihnachtsgruseln vermittelt euch einen Eindruck davon. Wichtig ist, dass du dir unbedingt wasserdichte Kleidung,( z.B. bei globetrotter) besorgst.

Dartmoor Clapper Bridge in Post Bridge

Nun fragt ihr euch sicher, was genau gefällt mir an Dartmoor? Es ist genau das.

Teatime in Prince Hall nahe Postbridge
Teatime im Princehall Country House in Post Bridge nach der Wanderung im Dartmoor

Dartmoor ist ideal zum Wandern – wenn du gute Kleidung hast.

Du liest eine englische Routenbeschreibung, denn Markierungen, Wege gibt es kaum. Nie weißt du, ob du richtig bist oder wo der nächste Sumpf dich bis zum Knie und höher durchnässt. Erst, wenn du am Ziel bist, weißt du, ob du die Routenbeschreibung richtig verstanden hast. Du weißt nicht, ob dir nicht eine Stierherde den Weg abschneidet und dich zwingt, durch den Fluss ans andere Ufer zu waten, um dort eine Stunde durch Sümpfe zu staksen. Auch nicht, ob dir dabei der Regen auf die Kapuze prasselt, dich die Sonne ins Schwitzen bringt oder der Sturm dein Zelt nachts zerfetzt. Jeder Wandertag im Dartmoor ist voller Überraschungen. Aber eins weißt du sicher: Die zauberhaften alten Pubs am Rande des Dartmoor stehen abends genau da, wo sie seit Jahrhunderten stehen und locken mit Lager und Ale, Country Folks in Wellingtons, ihren Hunden, Afternoon Tea und bestem Humor.

Tipp: Einkehr im Princehall Country House in Post Bridge zum Afternoon Tea. Der offene Kamin brennt immer, Hunde sind wie überall im Dartmoor sehr willkommen und der Ausblick in die „Moors“ ist auch bei Nebel lohnend. Das Bild oben wurde dort aufgenommen.

Dartmoor spendet unzähligen Tierarten Lebensraum, von denen etliche weltweit vom Aussterben bedroht sind. 160 Tors gilt es zu erklimmen und 10.000 Reste prähistorischer Siedlungen zu finden. Nicht zu vergessen sind die unvorstellbar schönen Fotomotive, die, vor allem im farbenprächtigen Herbst, begeistern.

Wusstet ihr übrigens, dass Geocaching 1854 in Dartmoor erfunden wurde, damals ohne GPS als „letterboxing“ bekannt? Und tatsächlich haben auch wir unser erstes Geocach, noch ehe wir überhaupt wussten was das ist, durch Zufall in der Wildnis Dartmoors unter einem Stein gefunden.

Tipp: Sehr gute und auch hochwertige Cottages oder Apartments habe ich mehrfach bei Helpful Holdidays gefunden.

Tipp: Lohnend ist die Einkehr für einen Drink oder in den Lydford Castle Inn. Der Pub ist aus dem 16. Jahrhundert und zauberhaft, fast stehengeblieben in der Zeit. Wenn die kleine Dorfgemeinschaft sich mittwochs mit Wellingtons (Gummistiefel) und Hunden zum Pub Quiz trifft, wird es richtig lustig.

#dartmoorhikes #lovedartmoor

Link: Dartmoor Wanderkarte

Link: A guidebook to 42 day walks in the Dartmoor National Park 

Link: Dartmoor  – Outstanding circular Walks

Link: Dartmoor – Short Walks in Dartmoor

Dartmoor cottage

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