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Teekleider erleben gerade ein Revival – romantisch, apart und very, very British

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Frau Teetasse Hand
Frau mit grünem Teekleid in Farn und Blumen, Teekleider erleben ein Revival
Bild: eugenivy_now Unsplash

Jedes Herz einer Romantikerin muss höherschlagen, wenn es gilt, mit der Aufforderung „It’s Teatime“ endlich auch mit dem passenden Outfit strahlen zu können. Dem Teekleid oder wie die Briten sagen Tea Gown, und es ist gerade jetzt populärer denn je. Aber was ist das eigentlich?

Das Teekleid – eine Hommage an die Bequemlichkeit der Frau

Kein Wunder, dass sich der Tea Gown gerade in England entwickelte. Nicht nur, weil dies der Ort war, wo sich seinerzeit der Tee als erstes in den privaten Salons der Damen von Stand behauptete. Auch der engen, viktorianischen Damenkleider wegen, die ein Korsett verlangten, entwickelte sich ein Gegentrend, der es den Damen erlaubte, bei ihren Damenkränzchen zum Tee auch einmal kräftig einzuatmen, ohne in die steifen Korsetts eingezwängt zu sein. Welch eine Wohltat muss es gewesen sein, als die Hausdame ihre Teegesellschaft in einem weich fließenden Gewand mit viel Bewegungsfreiheit in vertrauter häuslicher Umgebung empfangen und bewirten konnte. Hiermit konnte sie es sich sogar auf einer Chaiselongue bequem machen, befreit von Ösen und Schnüren des viktorianischen Kleidungsstils des 19. Jahrhunderts.

Das Teekleid – eine vorweggenommene Emanzipation

Passé war die einengende Sanduhr-Silhouette, die von der Frau die Wespentaille erzwang. Teekleider waren einfach freundlicher zum weiblichen Körper, lockerer in der Taille und wurden von der Ästhetik Bewegung stark favorisiert. Man könnte sagen, sie waren eine Art Reformkleid, welches der Frau auch ermöglichte, aktiver am Arbeitsleben teilzunehmen. Letztendlich war das Teekleid nicht nur der Gesundheit der Frau geschuldet, sondern auch ihrer sich ändernden Frauenrolle im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Beide, die neue Frauenbewegung und der Tea Gown waren befreiend für die Frau, körperlich und geistig. Ein bisschen vorweggenommene Emanzipation also.

Frau mit gelb gemustertem Teekleid auf Stuhl, Teekleider romantisch
Bild: pexels – Polina – Kovaleva

Das Teekleid, der Niedergang der Kultiviertheit?

Dowager Countess Violett in Downton Abbey hätte diese Form des Kleidungsstils als „Niedergang der Kultiviertheit“ sicher nicht gutgeheißen. Als ihr Sohn Lord Grantham vor dem Dinner zuraunte: „Fast wäre ich heute Abend mit einem Smoking heruntergekommen.“, welcher damals als äußerst leger für einen Dinner Dresscode galt, kanzelte sie ihn mit der Bemerkung ab: “Wirklich? Warum nicht mit einem Morgenmantel? Oder gleich mit einem Schlafanzug?“ Sendeten doch auch die ausladenden Röcke, die steifen Korsetts und die Damenhandschuhe die klare Standesbotschaft aus, dass diese Dame keine wirkliche Arbeit im Haushalt zu verrichten hatte und auch nicht sollte.

Frau mit weißem Teekleid und cremefarbenem Hut Teekleider Revival
Bild: Lucrezia Carnelos – Unsplash

Teekleider waren immens populär

Bei den Damen des gehobenen Standes setzten sich die neuen weiten Kleider in A-Linie schnell durch und hielten sich auch die nächsten Jahrzehnte en vogue. Weniger einengend und doch formell, denn sie waren teilweise mit zarten Spitzen besetzt, bedienten sich exotischer Stoffe und Stilkomponenten und passten sich neben dem Ästhetik Stil auch dem der Präraffaeliten und dem der japanischen Kimonos an. Sie boten somit eine große Bandbreite an Fantasie und Innovation. Die Frauen stürzten sich auf das Must-Have der Saison genauso wie Designer. In den Vierzigern besaß nahezu jede Frau ein solches Kleid und das nicht nur zur Teezeit.

Wer mehr über die zunehmende Beliebtheit der Teatime im 19. Jahrhundert lesen möchte, findet hier das Richtige.

„Dress for Tea“ heute?

Unbedingt! Mindestens seit der Hippiezeit gab es nicht mehr so viele Frauenkleider, die sich an den Tea Gown angelehnt haben. Zwar sind sie heute bunter, aber der lässige Schnitt und der romantische Charme mit floralen, weich fließenden Stoffen stehen genauso hoch im Kurs wie damals. Rüschen und Spitzen fehlen dabei nicht.

Frau im grün geblümten Teekleid apart und very British mit Teetasse und Untertasse in der Hand
Bild: Pexels Ludmila Ulianova

10 Elemente, an denen du Teekleider erkennst

  • Auf jeden Fall am schwingenden Rock in A-Linie.
  • Er ist mindestens bis zum Knie reichend.
  • Es hat eine etwas höher angesetzte Taille
  • und immer bedeckte Schultern
  • mit kurzen oder langen Ärmeln.
  • Das Teekleid verzichtet auf tiefe Ausschnitte,
  • bedient sich fließender Stoffe
  • mit großer Mustervielfalt.
  • Eine normale Schulterkante gibt dem Arm Bewegungsfreiheit und
  • häufig ziert das Kleid eine Knopfleiste bis zum Saum.

Kurz: Feminin, elegant und stylisch muss die „Tea Wear“ sein, schick, aber bequem. Gewollte Stilbrüche zu den Teekleidern wie Boots oder Lederjacken sind heute allerdings durchaus drin. Beispiele hierfür findest du bei Anorak.

Frau in Gras mit cremefarbenem Teekleid mit braunem floralen Muster Teekleider erleben ein Revival
Bild: Pexels Maksim Goncharenok

Und was sind die „Don’ts“ für den Afternoon Tea?

  • Ein hautenges Kleid
  • Durchsichtiger Stoff
  • Ein zu tief dekolletiertes Oberteil
  • Ein zu kurzer Rock

Der Look sollte also klassisch sein. Kate Middleton, Catherine Duchess of Cambridge, Kate Middleton macht es dir vor. Kate im Tea Dress

Ob ich selbst ein Teekleid besitze? Ja, einige! Aber ich habe auch Jogginghosen!

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