Start Leckeres Gin and Tonic – ein Klassiker nicht nur für den Sommer

Gin and Tonic – ein Klassiker nicht nur für den Sommer

1940
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Zwei Gläser mit Zitrone und Strohhalm

Gin and Tonic

Das “Empire”, nun ja, es lebt nicht wirklich weiter, sein Drink jedoch schon. Was sage ich da? Es war eher eine Droge. Von einer bitteren Medizin in tropischen Außenposten des Empire bis zum Hauptumsatzträger vor den Weltkriegen in britischen Clubs und heutigen westlichen Bars, war der Cocktail nicht unterzukriegen.

Wer also hat’s erfunden?

Auf jeden Fall nicht die Schweizer. Damals waren es – zumindest teilweise – die Engländer.  Im 19. Jahrhundert wollte die British East India Company ihre Soldaten in der britischen Kolonie Indien ermuntern, regelmäßig ihr Chinin einzunehmen, um sich vor Malaria zu schützen. Malaria war in allen tropischen Ländern ein Problem. Man nahm das Chinin in Tonic Water ein, der unglaublich bittere Geschmack des Mittels jedoch ermunterte die Kolonialherren nicht gerade zur regelmäßigen Einnahme. Um dem abzuhelfen fügten britische Offiziere dem Gemisch Gin, Wasser, Zucker und Limonensaft bei und machten so die Medizin genießbarer. Der Gin and Tonic, die Geheimwaffe des British Empire, war geboren. Heute jedoch ist der Chinin Anteil im Tonic sehr gering, da das Getränk nicht mehr zur Malariaprophylaxe eingesetzt wird.

Die Erfindung von Gin jedoch, können sich die Niederländer auf ihre Fahnen schreiben. Bereits im 17. Jahrhundert erfand der gebürtige Hanauer Arzt Franz de le Boë in den Niederlanden den Wacholderschnaps, der seinen Patienten bei Nieren- und Magenproblemen sehr gut bekam. Genannt wurde er Genever. Das Getränk war schnell über die Grenzen bekannt und bereits 1727 konsumierten 6 Millionen Briten 22,5 Millionen Liter Gin im gleichen Jahr.

Denn ab 1690 durften auch Privatpersonen in England Gin brennen, was ihn zum einen sehr günstig machte, zum anderen aber auch dazu führte, dass viele Menschen betrunken waren und ihrer Arbeit nicht mehr nachgingen. Gin, eine soziale und wirtschaftliche Katastrophe für die englische Gesellschaft, so stellt es William Hogarth in seinem Bild „Gin Lane“ kritisch dar: vernachlässigte Kinder, betrunkene Mütter, Selbstmord, Kindstötung, Irrsinn, Verfall und Hunger.

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Bild: Charity-Beth-Long-Unsplash

Gin and Tonic ein Kultdrink

Was in den Tropen schon zu Kolonialzeiten ein bekömmlicher Trank war, ist ganz sicher auch heute ein wohltuendes Sommergetränk in unseren Breiten. Trotz bester Zubereitung jedoch, spricht der Gin and Tonic die Liebhaber süßer Mixgetränke nicht gerade an, denn das Chinin verleiht dem Cocktail einen etwas bitteren Geschmack. Das jedoch hielt Queen Mum nie davon ab, bis zu ihrem Tod mit 101 Jahren mindestens einen Gin and Tonic am Tag genossen zu haben, und zwar gegen 18 Uhr, laut Queen Mum „…die früheste annehmbare Zeit für einen abendlichen Drink.“

Tipps für den Einkauf

Lass dich nicht täuschen: Er ist gar nicht so einfach zu mixen wie man denkt, der Gin and Tonic. Nur Gin und Tonic und Eis und etwas Limone, wie schwierig kann das sein? Worauf es wirklich ankommt ist die Qualität der Zutaten.

G&T, wie er auch kurz genannt wird, kann man wahrlich ruinieren, wenn man, wie in einigen Bars, Soda aus dem Zapfhahn verwendet. Das Tonic Water sollte aus einer frisch geöffneten Flasche kommen. Verlangt dies, wenn ihr den Cocktail das nächste Mal in einer Bar bestellt. Die für mich beste Marke ist hier Schweppes.

Die Basis einer jeden Gin Sorte sind Wacholderbeeren. Die meisten Destillerien fügen jedoch zusätzlich Aromen wie Zitrone oder Gewürze hinzu. Hier schwört jeder Erzeuger auf eine andere Rezeptur. Wichtig ist auf jeden Fall die Ausgewogenheit zwischen dem bitteren Geschmack des Tonic, den Wacholderbeeren und zusätzlichen Aromen, wobei die Wacholderbeere geschmacklich stets im Vordergrund sein sollte.

Was das Glas angeht, so solltest du ein hohes Longdrink Glas wählen, das vor dem Mixen gut gekühlt ist. Die Limone sollte so frisch wie möglich sein und verwende auf jeden Fall ganze Eiswürfel. (kein crushed ice!)

Die Gewichtung der Anteile an Tonic und Gin variiert je nach Geschmack von 2:1 bis zu gleichen Teilen.

Die richtigen Zutaten machen’s aus. Bild: Jez Timms – Unsplash

Und so wird’s ein richtiger Gin and Tonic:

Zutaten

  • 60 ml trockener Gin
  • Tonic Water (aus einer frisch geöffneten Flasche)
  • 1-2 großzügige Limonenscheiben
  • Eiswürfel (nicht zu knapp)
  • Longdrink Glas

Kühle vor dem Füllen das Glas in der Kühltruhe oder fülle ein paar Eiswürfel hinein, die du vor dem Befüllen, wenn das Glas kalt ist, wieder herausholst.

Fülle das Glas mit ganzen Eiswürfeln.

Gieße den Gin über das Eis. Jetzt sollte das Glas so kalt sein, dass es beim Einfüllen knistert.

Gieße das Glas bis fast zum Rand voll mit Tonic.

Drücke den Saft einer Limone ins Glas und gib das ausgepresste Stück in den Drink.

Und ab geht’s auf die Siesta Liege.

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