Wie in jeder Sprache, so gibt es auch im Englischen Ausdrücke, die sich nicht wirklich übersetzen lassen. Glaubt mir, sie verwirren jeden, der nicht in UK aufgewachsen ist. Und die meisten findet ihr auch nicht um gängigen Wörterbuch. Oder wissen Sie etwa, was man unter einem „Brolly“, einem „Botch job“ oder „Bee’s knees“ versteht?

Einige Prachtexemplare des britischen Slangs und merkwürdige Idiome habe ich euch hier zusammengestellt, immer päckchenweise und leicht verdaulich in alphabetischer Reihenfolge.
„Anorak“
Meist wird das Wort wie im Deutschen für eine Art Regenjacke verwendet. In der Umgangssprache jedoch bekommt es eine etwas andere Bedeutung. Es steht für jemanden, der etwas „nerdig“ daherkommt und spezielles Nischenwissen, möglicherweise eingeschränkte soziale Kompetenz besitzt oder introvertiert bis kontaktarm ist. Eben ein Nerd. Es kommt aus der Zeit als man Anoraks „uncool“ fand und damit auch die Menschen, die sie trugen. „Michael is a real anorak when it comes to conversation at a party“.
„Bagsy“
Es ist ein Ausruf, den man macht, wenn einer Gruppe etwas angeboten wird, was jeder haben möchte.
Derjenige, der es ergattert hat, ruft: “Bagsy!“ „Does anyone want the last piece of chocolate“? „Bagsy!”
“Bee’s knees”
Diesen Ausdruck verwendet man, wenn jemand etwas ausgezeichnet oder in bester Qualität ausführt, wenn seine Arbeit das Maß aller Dinge ist, „cooler geht’s nicht“, ein Alleskönner.
„With all these functions this truck is bees’knees of their freight production line”. “Try this chocolate. It’s bee’s knees, it really is.”
„Bender“

Wenn jemand an einem ausgedehnten Saufgelage oder einer Zechtour teilnimmt, dann sagt man „He’s on a bender.“ „I saw him after a four-day bender and I can tell you he was a wreck“.
“Bob’s your uncle”
Im Französischen würde man wohl sagen „Et voilà!“ im Deutschen am ehesten „schnupdiwup!“, „Schon haben wir’s!“ „…und fertig!“.
Die Briten verwenden es, wenn man es zunächst für schwieriger hielt als es sich dann tatsächlich herausgestellt hat.
„Bog-standard“
Etwas, das die Briten „Bog-standard“ nennen ist etwas ganz Gewöhnliches und stinknormal, ohne Verzierungen und nicht glamourös. Standard eben. Möglicherweise kommt es von einem anderen umgangssprachlichen Wort im Englischen, „Bog“, das Toilette bedeutet.
„Dave drives a totally bog standard Escort. Not even aircon. Dave is a cheap bastard.“ (Urban Dictionary)
“Botch job”
Eine Reparatur oder Konstruktion, die „hingehudelt“ wurde und nicht lange halten wird, nennt der Brite einen „botch job“, eine Pfuscharbeit, eine Stümperei.
„A botch job at the cheapest price is finally the most expensive execution for building owners”:
“Brolly”

Das ist einfach: Es ist eine Abkürzung für “umbrella”. „Take your brolly with you, it’s starting to rain”.
„Budge up“
Eine informelle Aufforderung aufzurücken, Platz zu machen, wo ich mich hinsetzen möchte.
„Hier ist noch ‘ne Menge Platz auf der Bank. Rück auf und mach’ etwas Platz für uns.“ “There’s loads of room on that bench. Budge up and make some room for us!“
„Builder’s tea“

So nennt man einen starken English Breakfast Tee mit Milch, so wie er meist in UK getrunken wird.
Die Höflichkeit gebietet es, einem Handwerker oder Arbeiter, der am eigenen Haus arbeitet, eine Tasse Tee anzubieten, besonders dann, wenn er in der Kälte arbeiten muss. Daher kommt vermutlich der Ausdruck.
„A bacon sandwich and a builder’s tea. Now that’s a proper breakfast.“
„Cack-handed“
Eine Arbeit, die auf unangenehme oder unbequeme Weise durchgeführt werden muss, meist ungeschickt ausgeführt, würde man als „cack-handed“ bezeichnen. Wobei das Wort „Cack“ das altertümliche Wort für Fäkalien bedeutet.
„He handles a screwdriver very cack-handedly.“ (ungeschickt)
„Cheeky“

Wenn eine Handlung unhöflich oder frech ist, aber aus irgend einem Grund als lustig herüberkommt und andere sie liebenswert finden, würde man dies als cheeky bezeichnen. Man könnte es im weitesten Sinne frech, unverschämt oder dreist nennen.
„The neighbour’s children are absolute rascals — they tied a tin to my car last week!“ Those cheeky monkeys.“
„Chinese whispers“

„Chinese whispers“ sind Gerüchte, die solange gekreist sind und verwässert wurden, bis sie kaum mehr der Wahrheit ähneln. Der Ausdruck kommt von dem Spiel „Chinese Whispers“, “Stille Post”, das für gewöhnlich auf Kindergeburtstagen gespielt wird. Ein Satz wird im Kreis herum weitergeflüstert und die letzte Person muss raten, wie der Ausgangssatz war.
„I have heard that our boss has left the company.“ „What? No. he just had Friday off work.“ „Oh. It must have been Chinese Whispers.“
„Chinwag“
Ein „good old chinwag“ ist ein Schwätzchen oder Tratsch mit jemandem.
Beim Reden geht das Kinn auf und ab und erinnert an das Wedeln des Schwanzes. „Wagging a dog’s tail“
„Those two are having a proper chinwag. No chance to interrupt the.”
„Chockablock“

Etwas, das bis zum Rand voll ist, wird als “chockablock” oder “chock-a-block” bezeichnet. (rappelvoll) Manchmal wird es auch abgekürzt zu “chocka”.
„We should’ve picked a different train. This train is chocka!“
„Chuffed“
Sich riesig über etwas freuen.
„I heard you passed the exam. Congratulations! You must be chuffed.“
„Clanger“
Etwas Unangemessenes, Peinlich tun, ins Fettnäpfchen treten.
„You dropped a clanger there.“
„Cost a bomb“
Etwas kostet sehr viel.
„Your car is gorgeous.“ „I should hope so, it cost a bomb.“
„Cream crackered“

Das ist der Cockney Reim für “knackered” (fix und fertig sein). Wenn du „cream crackered“ bist, dann bist du entsetzlich müde.
Ein „knacker“ war eine Person, die im 19./20. Jahrhundert alte Pferde geschlachtet hat für die Viehverwertung. Wenn man sagt:“ You’re ready for the knacker’s yard,“ dann bedeutet das, dass du über alle Maßen erschöpft bist.
„This week’s done me in already, and it’s only Tuesday. I’m cream crackered.“
„Curtain twitcher“

Ein neugieriger Nachbar, den man öfter dabei ertappt hat, wie er hinter den Fenstergardinen die Aktivitäten auf der Straße beobachtet.
„He’s obsessed with anything that happens on this street. He’s a bloody curtain twitcher, but he still won’t sign for our packages.“