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Das Polo Shirt wurde von einem Tennisspieler erfunden. Von einem Franzosen. Nein! Oder doch?

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Tennisspielerin, Tennisschläger, Polo Shirt

Nach dem, wie dieses Stück Modeklassiker benannt ist, sollte man meinen, dass seine Historie damit eindeutig geklärt ist. Denn schließlich war es auf jeden Fall als Uniform für britische Polospieler entwickelt worden. Aber hier liegst du falsch.

Dieses kurzärmlige Bekleidungsstück ist heute ein fester Bestandteil unserer Garderobe. Es kombiniert sowohl Stil als auch Bequemlichkeit und macht es damit zu dem perfekten Kleidungsstück für formelle und informelle Gelegenheiten. Wenn du Polo Shirts magst, hast du dich möglicherweise schon gefragt, wie sie entstanden sind.

Kind, blonde Locke3n, Polo Shirt
Bild: Ben White – Unsplash

Tatsächlich wurden die Polo Shirts zunächst für Tennis entwickelt, womit die Bezeichnung für dieses Kleidungsstück, das heute jeder als Basic im Schrank hat, wohl eine Fehlbezeichnung ist.

Die erste Polobekleidung gab es in Indien

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts trugen Polospieler nämlich dicke, langärmelige Baumwollhemden, ausgestattet mit Button-down-Kragen, die verhindern sollten, dass den Polospielern bei Wind der Kragen hochschlug. Im 19. Jahrhundert konnte man bereits in der britischen Kolonialstadt Manipur, Indien diese Bekleidung der Polospieler finden. Den Spielern wurde zur Identifikation damals, falls nötig, zu Spielbeginn einfach eine Nummer auf den Rücken geheftet. Wie du siehst, hatte diese Ausstattung mit dem Polo Shirt, wie wir es heute kennen, nicht das Geringste zu tun. Die wachsende Popularität des Polospiels in Indien breitete sich schließlich 1862 bis ins Mutterland der Kolonie England aus.

Polospieler, Pferde, Indien
Traditionelles Polo in Manipur, Indien. Bild: Wikimedia Commons

In früheren Zeiten jagte man auch dem Tennisball auf dem Platze mit weißen, langärmligen Hemden hinterher, dessen Ärmel hochgewickelt wurden, den sogenannten „tennis whites“. Dazu kombinierte man lange Hosen und häufig eine Krawatte. Jeder kann sich heute vorstellen, dass dieses Outfit nicht gerade bequem und bewegungsfreundlich war. Aber wie auch heutzutage, siegte damals häufig Mode über Funktionalität.

zwei Tennisspieler, lange weiße Hosen, langärmlige Hemden
Christian van Lennep und Hendrik Timmer, 1920er. Bild: Wikimedia Commons

Bei fast allen, außer beim Tennis Star Jean René Lacoste.

Lacoste machte es den Tennisspielern bequemer

Dieser hatte die unpraktische Kleidung satt und entwickelte ein Hemd aus gestricktem Piqué Material, das sich bei jeder Bewegung mitdehnte. Das Rückenteil war etwas verlängert, damit das Hemd nicht aus der Hose herausrutschte.

Anstelle eines steifen Button-down-Kragens und einer durchgehenden Knopfleiste, favorisierte er einen gerippten Kragen, den man als Sonnenschutz für den Nackenbereich aufstellen konnte, und nur eine kurze Knopfleiste. Zuletzt wurden die Ärmel zugunsten der Bewegungsfreiheit des Sportlers gekappt.

Lacoste trug das neue Hemd zum ersten Mal bei den US Open im Jahre 1926, wo sich der Style wie ein Lauffeuer verbreitete. Das Hemd, bestickt mit dem Krokodil, verkaufte sich 300.000-mal jährlich.

Aber weshalb heißt es dann Polo Shirt?

Kanadier bringt das Polo Emblem ins Spiel

Natürlich machten sich mit diesem Erfolg auch andere Sportarten wie Polo oder Golf die Vorzüge dieser Sportbekleidung zunutze. 1920 begann der Kanadier englischer Abstammung Lewis Lacey diese Polo Shirts mit einem bestickten Emblem eines Polo Spielers zu produzieren, ein Design, das seinen Ursprung wiederum im Hurlingham Polo Club bei Buenos Aires hat. Shirt und Emblem wurden damit zum gesellschaftlichen Statement der gehobenen Klasse. Und die gab es in England zu der Zeit noch zu genüge.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Tennis Shirt fast weltweit auch Standard für die Golfausrüstung.

Das Polo Shirt assoziiert den gehobenen Lifestyle der Polospieler

Ab den 70ern gab Ralph Lauren dem Klassiker ein noch anspruchsvolleres und zeitloseres Aussehen und integrierte es in seine Produktlinie für Polo Shirts, um damit den gehobenen Lifestyle des Polospielers zu assoziieren.

Junger Mann, schwarzes Polo Shirt, Sonnenbrille, Hochhäuser
Polo Shirts wurden zum gesellschaftlichen Statement der gehobenen Klasse. Bild: Chris Blonk – Unsplash

In den 80en lieferten sich Lauren und Lacoste ein Kopf-an-Kopf-Rennen auf dem Markt.

In den 80en lieferten sich Lauren und Lacoste ein Kopf-an-Kopf-Rennen auf dem Markt.

In den 1990er führte man schließlich das Polo Shirt als informellen Dresscode in die Geschäftswelt ein. Nicht selten sah man das Kleidungsstück an den bekannten Casual Fridays in den Büros anstatt eines Anzughemdes und Krawatte.

Bis zum heutigen Tag gilt das Polo Shirt als bequemes, atmungsaktives Kleidungsstück, das Kultiviertheit zum Ausdruck bringt. Bis zum heutigen Tag gehört es zum Grundstock des Kleidungsarsenals des Herrn und macht es damit echten Stilmittel.

Bis zum heutigen Tag gilt das Polo Shirt als bequemes, atmungsaktives Kleidungsstück, das Kultiviertheit zum Ausdruck bringt. Bis zum heutigen Tag gehört es zum Grundstock des Kleidungsarsenals des Herrn und macht es damit echten Stilmittel.

blaues Polo Shirt, braune Schuhe
Bild: Jeroen den Otter – Unsplash

Ob für den Casual Friday oder nur für einen Ausflug in die Sonne, Polo Shirts gibt es in Designs und Farben, die jeden Stil perfekt ergänzen.

Übrigens, deine eigene Polo Shirt Story kannst du bei Ralph Lauren posten auf #MyPoloShirtStory oder hier auf der Website.

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