Start Leckeres Oster Simnel Kuchen – ein britischer Klassiker zum Verlieben

Oster Simnel Kuchen – ein britischer Klassiker zum Verlieben

58
0
Oster Simnel Kuchen englischer Osterkuchen
OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Jedes Jahr um Ostern herum höre ich aus England das gleiche Lied: „Have you made a Simnel Cake yet?“ Und jedes Jahr dachte ich: Nein, hab ich nicht. Bis jetzt!

Neulich fiel mir beim Aufräumen des Vorratsschranks eine Tüte mit übrig gebliebenen Trockenfrüchten in die Hände – Reste vom alljährlichen Dundee Cake zu Weihnachten. Und da dachte ich mir: Warum nicht? Der Simnel Cake ist schließlich die Gelegenheit, solche Schätze zu verwerten. Außerdem mag ich’s, wenn nichts verschwendet wird – mein innerer Lebensmittelretter jubelte also direkt mit.

Ein Kuchen mit Geschichte – und mit 11 Kugeln Marzipan

Oser Simnel Kuchen englischer Osterkuchen
Bild: Wikimedia Commons

Der Simnel Cake ist kein Kuchen wie jeder andere. Er hat Geschichte. Richtig alte Geschichte. Schon im Mittelalter wurde er gebacken – ursprünglich von jungen Frauen, die in feinen Haushalten arbeiteten. Am sogenannten „Mothering Sunday“ – dem vierten Sonntag der Fastenzeit – durften sie nach Hause und brachten ihren Müttern diesen besonderen Kuchen oder Blumen mit. Ein liebevolles Mitbringsel, das bis heute Tradition hat.

Typisch für den Simnel Cake sind die 11 Marzipankugeln obendrauf – die stehen für die treuen Apostel (ja, Judas wurde einfach weggelassen – verständlich). In der viktorianischen Zeit waren essbare Blümchen kurzzeitig der letzte Schrei, aber am Ende haben sich die Marzipankugeln wieder durchgesetzt. Zum Glück!

Mein ganz persönliches Oster Simnel Kuchen Rezept – Resteverwertung deluxe

Ich habe mir verschiedene Rezepte angeschaut – und wie das bei Traditionsrezepten so ist: Jeder macht’s ein bisschen anders. Manche weichen die Früchte in Whisky ein (nice!), andere lassen’s lieber sein. Manche lieben Gewürze, andere halten’s schlicht. Ich habe – ganz wie immer – einfach meine Lieblingszutaten kombiniert.

Was drin ist?

  • Kandierte Kirschen, Orangeat, Zitronat und Sultaninen – der Klassiker!
  • Kandierter Ingwer – weil ich den einfach liebe und er eine schöne kleine Schärfe mitbringt.
  • Vanilleextrakt für eine Extraportion Aroma.
  • Und natürlich Marzipan – eine Schicht mittendrin und eine obendrauf, die schön gebräunt wird. Dazu noch ein Klecks Aprikosenmarmelade, damit alles gut hält und glänzt. Mmmmh.

Und das Ergebnis? Halleluja!

Ich sag’s mal so: Das war kein Kuchen. Das war eine Offenbarung! Die Marzipanschicht in der Mitte schmilzt quasi in den Teig und verwandelt sich in einen cremig-nussigen Kern, der jedem Bissen das gewisse Etwas verleiht. Und die gebräunte Marzipandecke? Knusprig, goldbraun, einfach wunderschön!

Dieser Kuchen kommt ab jetzt jedes Jahr auf meine Oster-Kaffeetafel. Und mal schauen… vielleicht erfinde ich sogar ein Weihnachtskuchen-Rezept mit eingebautem Marzipankern. Das wär doch mal was!

Wenn du das Rezept auf viktorianische Art in einem Video sehen möchtest, hier ist es.