Wenn Großbritannien einfriert
Ah, das britische Wetter! Ein Thema, das nie langweilig wird – vor allem, wenn Schnee ins Spiel kommt. Während andere Länder eisige Temperaturen und dicke Schneedecken als Winterroutine betrachten, verwandeln ein paar Zentimeter Schnee Großbritannien zuverlässig in ein Chaos. Die BBC bescheinigt den Briten sogar „einen erbärmlichen Umgang mit Schnee“. Doch warum genau passiert das? Und was macht diese „Krise“ dennoch charmant? Hier ein humorvoller Blick auf das britische Verhältnis zum Winterwetter – gespickt mit skurrilen Fakten und Anekdoten.
Der britische Winter – eine (gefühlt) epische Herausforderung

Großbritannien hat trotz seiner nördlichen Breite ein relativ mildes Klima, weshalb Schnee eher selten ist. In vielen Teilen des Landes sind Schneefälle ein Ereignis, das vielleicht einmal pro Jahr oder seltener vorkommt. Wenn die ersten Flocken fallen, löst das eine Mischung aus Faszination und Panik aus. Die Zeitungen titeln dann „England durch Schnee in die Knie gezwungen“.
In den West Midlands hat im Dezember 2017 der NHS (National Health Service) alle Fahrzeughalter mit Allradantrieb dazu aufgerufen, im Schnee gestrandeten Krankenschwestern zu helfen und sie ins Hospital zu fahren. Eine Frau in Oxfordshire war gezwungen, einen Streuwagen mit Schneepflug anzuhalten, um an der Beerdigung ihres Mannes teilnehmen zu können.
Während sich in Schweden in den dunklen Wintermonaten jeder über den ersten Schnee freut, weil er die dunklen Stunden erhellt, geht in Großbritannien das sogenannte „Zusammenbrechen-bei-der-ersten-Schneeflocke-Debakel“ los. Noch ehe die ersten Schneebälle geworfen wurden, verfällt das Land teilweise in eine Lähmung.
Erfreue dich zwischendurch gerne an diesem lustigen Video von Michael Mcintyre:
- Straßen werden gesperrt. Selbst wenn es nur ein Hauch von Schnee ist, scheinen viele Straßen unbefahrbar zu werden. Ein Aufschrei über die vermeintlich fragile Infrastruktur ist landesweit hörbar.
- Züge bleiben stehen. Schneeverzögerungen bei der Bahn sind fast so sicher wie die tägliche Tasse Tee.
- Milch und Brot verschwinden aus den Regalen. Es gibt kaum etwas Britischeres als den Drang, bei Schnee Vorräte anzulegen – als würde ein Schneesturm drohen.

Warum ist Schnee für Briten so ein Problem?
Es gibt handfeste Gründe, warum die Briten mit Schnee nicht gut klarkommen:
- Infrastruktur: Großbritannien ist nicht für strenge Winter gebaut. Schneepflüge und Streufahrzeuge gibt es zwar, aber nicht in der Anzahl, die für den plötzlichen Schneefall nötig wäre. Er kommt einfach zu selten.
- Ungeübte Autofahrer und kein Reifenwechsel: Wenn man nur selten auf glatten Straßen fährt, fehlt natürlich die Routine. Die Folge: Verkehr, der sich im Schneckentempo bewegt oder plötzliche Massenkarambolagen. Für die wenigen Schneetage leistet sich das Land nicht das, was uns Kontinentaleuropäern das Klima diktiert, nämlich einen gesetzlich vorgeschriebenen Reifenwechsel zu Winterbeginn.
- „It’s not the snow; it’s the slush“, das sagt man dann: Der Schnee schmilzt oft schnell und wird zu einer fiesen Mischung aus Eis und Matsch.
Schnee = Joke-Material
Die Reaktion der Briten auf Schnee hat das Internet mit einer Flut an Witzen bereichert. Ein paar Highlights:
- „2 cm Schnee, und die Apokalypse beginnt.“ Das Bild eines leicht verschneiten Gartens, kombiniert mit Schlagzeilen über „Schnee-Chaos“, ist ein Dauerbrenner.
- „British schools vs. Canadian schools. “Fotos, die zeigen, wie britische Schulen bei minimalem Schnee schließen, während kanadische Kinder bei -20°C und einer meterhohen Schneedecke noch fröhlich zur Schule stapfen.
- „Das Streusalz ist aus.“ Immer wieder ein Running Gag – wenn die Flocken fallen, scheint in Großbritannien Streusalz knapp zu werden.
Ein paar witzige Fakten zum britischen Schnee

- „Snow Days“ sind Kult: In Großbritannien bedeutet Schnee oft einen schulfreien Tag. In Birmingham blieben 200.000 Kinder zu Hause. Für Kinder ein Highlight – für Eltern eine kleine Katastrophe.
- Historischer Rekord: Der kälteste jemals gemessene Tag in Großbritannien war am 30. Dezember 1995 in Altnaharra, Schottland, mit knackigen -27,2 °C.
- Seltsame Begriffe: Die Briten haben eine Vorliebe für charmante Wetterbegriffe. „nippy“, „frosty“ und „brisk“ beschreiben die Kälte, aber für Schnee wird oft das altmodische Wort „wintry“ bemüht.
Warum die Briten Schnee trotzdem lieben

- Trotz der Krise sorgt Schnee auch für Freude – und das auf ganz britische Weise:
- Tee und Gemütlichkeit: Schnee ist die perfekte Ausrede, um sich drinnen einzukuscheln, eine Kanne Tee aufzusetzen und die Welt durch das Fenster zu betrachten.
- Schneemänner mit Persönlichkeit: britische Schneemänner sind oft kreativ – ob mit Karotten-Nase, Teekanne-Hut oder einem Regenschirm als Accessoire.
- Kinder werden wieder zu Kindern: Sobald Schnee fällt, sieht man Menschen jeden Alters in Parks Schlitten fahren oder Schneeballschlachten austragen. Ganz wie auf dem Kontinent!
Fazit: Die charmante Schnee-Krise
Die typisch britische Reaktion auf Schnee mag für Außenstehende seltsam wirken, aber sie ist ein wunderbares Beispiel für die britische Mentalität: ein bisschen Chaos, viel Humor und jede Menge Tee. Ob es nun zwei Zentimeter Schnee oder ein echter Schneesturm ist – die Briten nehmen es mit einem Augenzwinkern. Und das macht sie irgendwie liebenswert.
Also, wenn du das nächste Mal einen britischen Schneetag erlebst, genieße das Spektakel. Und vergiss nicht: Es ist nie zu kalt für eine Tasse Tee. ☕❄️
Hast du schon meinen Artikel gelesen: „Warum frieren Britinnen nicht, wenn sie im Winter im Minirock ausgehen?“
Oder poetisch und Mantra artig: Die britischen shipping forecasts