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Das traditionelle englische Frühstück

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Das traditionelle englische Frühstück
Das traditionelle englische Frühstück, Bild: Thought catalog - Unsplash

The Full English. The Full Monty. A fry-up

Breakfast. The Full English. The Full Monty. A fry-up. Nenne es wie du willst, aber es gibt wenige Nationen, bei denen es ein besseres Frühstück gibt als in Großbritannien. Das sagen zumindest die Briten.

Das traditionelle englische Frühstück ist so etwas wie eine nationale Institution. Ganz gleich in welches Land du reist, es wird in vielen Hotels und Cafés ein Full English Breakfast auf der Karte stehen. Während heute für die meisten Briten auf dem Sprung zur Arbeit das Frühstück nur in einer Tasse löslichem Kaffee und einem Toast besteht, ist es an Wochenenden ein Muss, das Full English Breakfast ausgiebig zusammen mit einer Zeitung zu genießen.

English Breakfast. The Full English. The Full Monty. A fry-up.
Das traditionelle englische Frühstück, Bild: Jonathan Farber – Unsplash

Was das britische Frühstück beinhaltet ist sowohl eine Frage der Region als auch deines Geschmacks.

Üblicherweise besteht das Frühstück, das auch gerne „fry-up“ genannt wird, aus Eiern, Würstchen, Schinken, Tomaten, Pilzen – alles in der Pfanne gebraten. Auch das Weißbrot dazu kann in der Pfanne gebraten sein oder du bestellst Toast dazu. In einigen Gegenden gehören auch Rösti-Ecken (hash browns), weiße Bohnen in Tomatensoße (baked beans) und auch eine Art gebratene Blutwurst (black pudding) dazu. Wenn du es im Restaurant bestellst, wirst du meist gefragt, welche Teile du davon haben möchtest. Sagst du „The Full Monty“, dann bekommst du die ganze Palette.

Natürlich variiert die Zusammenstellung in den verschiedenen Landesteilen Großbritanniens etwas. So enthält die irische Variante, der sogenannte „Ulster Fry“, mit Backpulver gebackenes Brot (Soda Bread), die schottische Version Kartoffelküchlein (tattie scones) und vielleicht sogar etwas Haggis. Das Frühstück wird in Cornwall häufig auch mit einer speziellen Würstchenart, den Cornish hogs, serviert.

Das traditionelle englische Frühstück
Das traditionelle englische Frühstück, Bild: Melissa Walker – Unsplash

Schon seit dem Mittelalter gibt es die Frühstückstradition in England. Zu der Zeit nahm man normalerweise nur zwei Mahlzeiten am Tag ein, das Frühstück am späten Vormittag, meist bestehend aus dunklem Bier und Brot, manchmal mit etwas Käse, kaltem Fleisch und Bratfett, und das Abendessen.

Anders sah das Frühstück für den Adel anlässlich festlicher Anlässe wie Hochzeiten aus. Da in der Zeit vor der Reformation alle Hochzeitsmessen Eucharistiefeiern waren und vor der Heiligen Kommunion gefastet werden musste, fanden alle Hochzeitsmessen am Vormittag statt. Die erste Mahlzeit, die das Brautpaar dann gemeinsam einnahm, war üblicherweise das Frühstück am späten Morgen. Es heißt daher auch Wedding Breakfast. Heute wird das Wort noch immer im Zusammenhang mit dem Hochzeitsempfang verwendet, wobei dieser Begriff heute nicht mehr viel mit einem Frühstück im eigentlichen Sinne zu tun hat.

Während der viktorianischen Zeit liebte der Adel üppige Bewirtung seiner Gäste. So kam dem Frühstück bei einer Hausparty am Wochenende oder Jagdgesellschaft besondere Bedeutung zu. Hier nahm man das ausgiebige Frühstück an Tischen ein, die sich unter dem Gewicht von Silber und Glas, mit dem der Gastgeber die Gäste beeindrucken wollte, geradezu bogen. Tageszeitungen lagen für Gäste und Gastgeber bereit, um über die neuesten Tagesereignisse informiert zu sein. So ist es heute noch vertretbar, beim Frühstück die Zeitung zu lesen. Allerdings ist dies die einzige Mahlzeit, bei der dies sozial akzeptiert ist.

Während der viktorianischen Zeit entstand eine reiche Mittelschicht, die natürlich versuchte, die Gewohnheiten des Adels zu kopieren, einschließlich der des „Full English Breakfast“. Da die Menschen der Mittelschicht im Gegensatz zum Adel arbeiten mussten, nahmen sie ihr Frühstück vor 9 Uhr ein.

Auch die Arbeiterklasse liebte dieses Frühstück. Die harte körperliche Arbeit und die langen Arbeitstage erforderten eine kräftige Mahlzeit am Morgen. So begann immerhin die Hälfte der britischen Erwachsenen um 1950 den Arbeitstag mit einem guten alten englischen „fry-up“.

Das „Full English Breakfast“ bleibt nicht nur populär, weil es so gut schmeckt, sondern weil es über Jahrhunderte von allen Schichten genossen wurde. Heute finden sich auf Speisekarten immer öfter die Hinweise „All Day Breakfast“, so dass du das Frühstück den ganzen Tag über einnehmen kannst.

Ein englisches Frühstück ist leicht gemacht. Am besten siehst du dir das 2-Minuten Youtube Video an. Mehr muss man nicht wissen.

Zutaten für eine Person:

  • 2 Würstchen (ich nehme kleine Nürnberger Würstchen)
  • 2-3 Streifen (Frühstücks-) Bacon
  • 2 Pilze
  • 1-2 reife Tomaten
  • 1 großes Ei
  • Toast
  • Kaffee/Tee

Je nach Geschmack:

  • 1 Scheibe Weißbrot
  • 1 Rösti-Ecke)
  • 1 kl. Dose Baked Beans